Ich bin durch Zufall an einen MAW-Fahrrad-Anbau-Motor Typ A5.3 gekommen.
Leider ist das gute Stück nicht vollständig. Es fehlen der Vergaser, der Kerzenstecker und fast alle Anbauteile.
So wie der Motor aussieht, ist er zwar alt -die neben der originalen Betriebsanleitung beiligende Prüfbescheinigung ist vom 25. Juni 1959- . . .
. . . aber er war noch nie montiert und nie in Betrieb. Somit wird dieses jungfräuliche Teil mit der Fabriknummer 158558 wohl eine echte Rarität sein.
Zur Geschichte dieses Motors:
Da nach Recherche im Internet dieser Motor (Nr. 158558 im Jahr 1959) nicht mehr lange hergestellt wurde (175000 wären möglich), und neuere Technik im Vormarsch war (SR1/SR2) wurde das Teil so langsam zum "Ladenhüter". Nicht zuletzt deshalb weil man den MAW ja auch erst noch an ein Fahrrad anbauen mußte.
1. Variante: Der bereits vor Jahren verstorbene Besitzer dieses Motors war freischaffender Grafiker und Retuscheur und hat vornehmlich für die Industrie gearbeitet. Man kann vermuten, daß er die Fotos der Bedienungs- und/oder Reparaturanleitung neu gestaltet oder aber zwecks Verkaufsankurbelung Werbefotos retuschiert hat und zu diesem Zweck vom MAW einen Motor zur Anschauung erhielt.
2. Variante: Der Motor eben als "Ladenhüter" irgendwo rumlag und der Mann (der ALLES einsammelte und aufhob was irgendwie brauchbar aussah) das Teil mitgenommen und eingelagert hat.
Beide Möglichkeiten würden halbwegs plausibel erklären warum auf der Garantiebescheinigung Verkaufsdatum und Verkaufsstelle nicht ausgefüllt sind.
Egal wie, seit dieser Zeit lag der Motor im Keller des Hauses, bis er von mir dort entdeckt wurde.
Innenraum des Zylinders und Zündung sehen echt gut aus. Nach kleinen Schwierigkeiten am Anfang hab ich auf einen Hinweis gehört und etwas Öl in den Zylinder getropft. Danach ließ sich der Motor durchdrehen. Auch die Kupplung arbeitet und läßt sich drehen. Zündfunke ist da, jetzt muß ich mal Getriebeöl einfüllen und . . .
Habe meine noch aus DDR-Zeiten stammende OT-Messuhr -linkes Bild- aus den Tiefen einer alten Kramkiste geholt.
Inzwischen dazugekauft habe ich -mitte- den Kettenspanner, Luftfilter, schon mal einen Satz Simmeringe und die Abziehvorrichtung für die Magnetscheibe sowie -rechtes Bild- einen Vergaser.
Der Vergaser ist kein zum A5.3 dazugehörender NKJ 121-2 oder NKJ 122-1, aber mit diesem brummt der Motor auch.
Den Motor habe ich auf eine Konsole gesetzt, so kann ich demnächst einen Probelauf durchführen. Ich werde also den Motor nach genauer Untersuchung einmal kurz starten, um festzustellen ob er funktioniert.
Auf der Konsole wird er so ein schönes Museumsstück sein.
Ich muß irgendwann mal nachschauen wie die Kugellager und die Simmerringe nach 55 Jahren Stillstand so aussehen.
In Magdeburg, zu DDR-Zeiten DIE Stadt des Schwermaschinenbaus, wurde ab 1954 der MAW-Motor in einem Betriebsteil des MAW in Magdeburg-Buckau hergestellt. Er gehörte zur sogenannten Konsumgüter-Produktion. In Betrieben mit eigentlich Industrie-Orientierung wurden Produkte für den Bevölkerungsbedarf hergestellt die im Einzelhandel verkauft wurden. Wahrscheinlich durch die Entwicklung und Markteinführung des SR1 und später SR2 aus dem Hause Simson wurde der Motor zum Ladenhüter und die Produktion des Anbaumotors für das Fahrrad wurde 1959 eingestellt. Der Motor wurde aber ab 1959 bis 1964 u.a. als Bootsmotor weiter gebaut und verkauft.
Historisches zur Gründung und Entwicklung des MAW-Werkes gibt es jede Menge im Internet, hier mal . . . . . . eine etwas andere Betrachtungsweise:
Der MAW Betriebteil Buckau existiert heute nicht mehr. Dort, wo dieses und viele andere Werke mit vielen tausenden Beschäftigten ansässig waren, findet man heute vorwiegend Bauwüsten, verlassene Werke, nach der Wende kaputtsaniert.
Auch das MAW mit seinem Stammwerk in Magdeburg-Stadtfeld fiel dem Raubbau an Ostbetrieben zum Opfer. Hier wurden Armaturen vom Mini-Format für Druckluft-Geräte bis zu Schiebern mit Elektroantrieb von der Größe eines mehrstöckigen Hauses hergestellt.
Nach der Wende von Babcom übernommen, wurde nicht schlank gemacht sondern abgemagert. So konnte man dann ruhigen Gewissens eine niedrige Produktivität bescheinigen und Ende 1996 das Werk abwickeln (der Ost-(Treuhand-)Begriff für Bankrott).
Quelle:Die Privatisierung ostdeutscher Betriebe
Außer der Firma SKET - Enercon und Teilen des SKL ist in Magdeburg wenig von der einstmals großen Industrie übrig. Die Ruinenlandschaften der ehemaligen Großbetriebe beleben sich nur schleppend wieder mit der einen oder anderen Firma. Teilweise entstehen auf den Arealen Großmärkte, Märkte und Dienstleistungsfirmen. Die Entwicklung geht auf jeden Fall sehr viel langsamer voran als der damalige Ausverkauf all dieser Produktionsstätten.
Quelle: Ich kann es sehen, jeden Tag.
Aber trotz dem, oder ganau deshalb, oder weil einfach geil, wollen wir den MAW-Motor erhalten. Er wird gekauft, gesammelt, gepflegt, gefahren. Und gefahren wird er am besten an historischen Fahrrädern aus derselben Zeit. Fahrräder aus dieser Zeit und davor haben eine einzigartige Qualität und sind auch deshalb sehr gut für den MAW geeignet.
Nun gibt es immer wieder Spekulationen, ob der MAW vom AMO-Motor der AMO Motoren GmbH Berlin-Schöneberg "geklaut" wurde. Der AMO-Motor wurde von 1950 bis 1953 hergestellt, der MAW-Motor ab 1954. Beide Motoren sind sich sehr ähnlich, jeder bilde sich sein Urteil bitte selbst.
Da die Berliner Mauer erst 1961 gebaut wurde, besteht auch die Möglichkeit, daß der Motor von AMO an MAW verkauft wurde!
Der Motor wurde vom MAW fast kontinuierlich weiterentwickelt, zum einen um Material einzusparen, zum anderen um seine Leistungsfähigkeit zu verbessern. Der MAW-Motor wurde mit einem für DDR-Maßstäbe spitzenmäßigen "Marketing" an den Mann gebracht, was sich in Zahlen von mehr als 170.000 manifestiert, und er wurde während seiner Verkaufsjahre billiger und somit erschwinglicher.
Nachdem 1959 der Verkauf als Fahrrad-Anbaumotor eingestellt wurde, ist der Motor noch bis 1964 weiterhin hergestellt worden. Zum einen als Seitenbordmotor "Pfeil" zum Anbau an Boote, dann als Stationärmotor und als Rasenmähermotor. Etwa ab 1961 wurde eine Radialgebläsekühlung im Luftführungsgehäuse angebaut.
Fahrräder mit MAW-Motor sind in Deutschland in fast jedem Fahrzeugmuseum zu sehen.
Ein Beweis dafür, daß der MAW beliebt war und gern gefahren wurde.
Ich wünsche allen
die so ein Teil besitzen
allzeit unfallfreie Fahrt!
Es gibt auch Motoren, die nicht typisch aufgebaut sind. Etwa ein A5.3 mit Vergaser NKJ 122-4. Ob der original angebaut wurde oder später getauscht wurde, ist wohl nicht mehr nachzuprüfen. Denn es könnte auch sein, daß in der DDR-Mangelwirtschaft z.B. der NKJ 122-1 grad nicht vorrätig war. Man nahm dann das was grad zur Verfügung stand. Ich habe da einen NKJ 12-3, der zum NKJ 12-1 umgestempelt wurde. 60er HD raus, 50er HD rein, fertig.
Das gilt nicht nur für Motoren. Auch bei den DDR-Fahrrädern können Abweichungen vorkommen. So etwa untypische Pedalen, die wegen fehlen der typischen angebaut wurden.
Die Motorsammlung bezieht sich auf die Baujahre der Motoren. Unterschiedliche Bauvarianten wie etwa der Bootsmotor oder der Motor mit Luftführungsgehäuse sind nicht vom Baujahr relevant, da sie auch nur mit A5.2 oder A5.3 gebaut sind.
Leider werden die Motoren oft ohne Vergaser angeboten (die werden dann meist irgendwann extra verkauft). Daher haben nicht alle Motoren originale Vergaser, ich muß das nehmen, was ich habe.
Der erste Motortyp war der A5.1, gebaut 1954.
Der erste Typenwechsel zum A5.2, gebaut 1954 bis 1956.
1956 fand dann der Typen-Wechsel vom A5.2 zum A5.3 statt.
1959 wurde die Produktion des Fahrrad-Anbaumotors eingestellt, Bootsmotoren u.a. . . .
Hier zum MAW-Motor noch einige Originale . . .
Anleitung A5.3
Format A6 56 Seiten
Garantieurkunde Endkontrolle 25. Juni 1959
Format A5 mit Packkontrollzettel
Anleitung A5.3
Format A6 lang 51 Seiten
Überarbeitete Ausgabe anläßlich der Fertigstellung des 100 000. Anbaumotors MAW
Ersatzteilliste A5.2
Format A5 35 Seiten
Ersatzteilliste A5.3
Format A5 36 Seiten
Reparaturberater MAW
Format A6 32 Seiten
Anleitung Seitenbordmotor Pfeil (A5.3) Bootsmotor mit Radialgebläsekählung MAW-62
Mein Hühnerschreck - Komplettkauf - Mifa Fahrrad von 1970 & MAW A5.3 von 1958
Eigentlich (heimlich) war es schon immer mein Wunsch ein Fahrrad mit MAW-Motor zu besitzen und zu fahren. Da ich mit Sicherheit Monate brauchen würde ein Fahhrad zu restaurieren und mit MAW aufzubauen, habe ich mir jetzt so ein fahrbereites Teil gekauft.
Es handelt sich um ein MIFA von 1970 und den MAW A5.3 Nr. 127915 von 1958 (August ?). Der MAW-Anbausatz ist fast komplett original, mit Ausnahme des hier verbauten 9-Loch Ketttenrades. Den originalen Luftfilter habe ich gegen eine kleinere Variante ausgetauscht. Sieht einfach besser aus.
Für die Betriebserlaubnis mußten neuere Lampen angebaut werden, der Onkel von der Prüfbehörde war mit den alten Lampen nicht einverstanden. Auch den durchsichtigen PVC-Benzinschlauch hat er nicht akzeptiert und die Bereifung mußte erneuert werden..
Der Motor ist Generalüberholt und läuft hervorragend. Demnächst (wenns warm wird) steht die erste Ausfahrt an.
Um eventuellen Fragen und Bemerkungen vorzubeugen: mir geht es nicht um Originalität (MIFA 1970) sondern um den Spaß am fahren.
Das einzige, das mich vielleicht doch verleiten könnte wäre ein Simson Fahrrad aus den Baujahren des MAW-Motors . . .
. . . wenige Wochen später
Mein Hühnerschreck - Selbstbau Projekt - Simson Fahrrad Modell 3a V2 von 1956 & MAW A5.2 von 1956
Also wenn es da oben einen Gott gibt, dann surft der den lieben langen Tag im Internet. Kaum hatte ich den Wunsch nach einem Simson Fahrrad hier auf dieser Seite . . . tat sich diese günstige Gelegenheit auf.
1. Das Fahrrad
VEB Fahrzeug und Gerätewerk Simson Suhl - Baujahr 1956 - Herrenrad 26 Zoll - Nummer 2.653.915
Fast alles noch original, nur das Rücklicht fehlt und der Sattel hat keine Simson-Prägung- und Etikett.
Keine Beulen oder Knicke in den Schutzblechen und Streben, wenig Rost am Chrom, Renak-Naben mit Prägung 56, fahrbereit.
Leider wurde das ganze Rad mit schwarzer Farbe überlackiert, einschließlich Kettenrad, Vorderradbremse und dem Steuerkopfschild, sämtliche Speichen, alle Chromteile. Nur der Lenker, die Pedalkurbeln, die Lampe, der Dynamo und die Felgen sind blank geblieben. Unter dem Schwarz ist so ein Lindgrün, wird eventuell eine Export-Version sein.
Das Rad wird also schwarz bleiben. Nach Reinigung und evtl. Reparatur der Naben, Tretlager Steuerkopf etc. bekommte es eine neue Kette, neue Speichen, neue Bereifung. Dazu einen NSU-Lenker und einen steinalten aber super gefederten Ledersattel.
Damit keine Irrtümer aufkommen: Ich gehöre nicht zu denen, die aus einem alten Rad ein neues Rad machen. Man darf sehen daß das Rad und auch der später daranzubauende Motor alt sind.
Meine Aktivitäten beschränken sich auf Reinigung und Regenerierung oder Reparatur nicht funktionierender oder verschlissener Teile und ein wenig Farbe.
Das Simson Rücklicht ist angekommen, dazu der Simson Scheinwerfer mit Wappentacho, ein fantastisches Stück Fahrradzubehör.
2. Der Motor (-Anbausatz)
Baujahr 1956 aus dem "VEB Meßgeräte- und Armaturenwerk Magdeburg", Typ A5.2 mit Dekompressionsventil, . . . läuft.
Der Motor hatte eigentlich original schon den kurzen Auspuff, aber wenn A5.2 dann richtig.
Anbauteile
Die Anbauteile habe ich fast vollständig, allerdings ist hier noch einiges zu tun. Besonders der Tank wird viel Arbeit machen, und die Befestigungsschellen dafür muß ich wohl selbst bauen.
Schade daß man diese alten Bowdenzüge nicht mehr verwenden kann. Diese wie silber-metallic aussehende Hülle (kommt auf dem Foto nicht so rüber) sieht man bestimmt nicht alle Tage.
Das Kettenrad wird durch ein 9-Loch-Rad ersetzt. Auch die Kette, der Benzinschlauch, der Kettenspanner, ein Zündkabel und die vorkonfektionierten Bowdenzüge sind neu.
Anmerkung: Ich empfehle dieses 9-Loch-Kettenrad weil der Lochkreis etwas größer ist als am original. Das anfeilen der Nabe, um einen Formschluß zwischen Kettenrad und Nabe herzustellen, wird damit überflüssig. Die 9 Befestigungen verteilen die auftretenden Kräfte besser auf die Speichen als die 3 vom Original. Speichenbruch oder verbogene Speichen sollte damit der Vergangenheit angehören. Wer das Original anbauen will, der sollte sich beim anfeilen der Nabe etwas Mühe geben. Nicht einfach wild drauflos feilen. Je genauer hier gearbeitet wird, um so länger hält das ganze ohne daß irgendwelche Schäden entstehen. Also die Kerben fein säuberlich mit einer Anreißnadel anzeichnen und dann genau ausfeilen.
3. Zusammenbau
. . . weiter demnächst
(Durch Umzug in eigenen Wohnraum und umfangreiche Umbauarbeiten ist "demnächst" z.Zt. noch offen)
Braucht man für das MAW-Fahhrad eine Betriebserlaubnis?
Eine noch landläufige Meinung:
Der MAW-Motor ist ein Anbaumotor (als solcher in der DDR im MAW hergestellt und verkauft), kein Hilfsmotor.
Ich brauch nix.
Ich habe lange und ausgiebig das Internet durchforstet, und danke allen die sich mit diesem Thema beschäftigen und ihre Erkenntnisse im Internet veröffentlichen.
Die Essenz meiner Recherche ist, daß der Typ des Fahrrad mit Anbaumotor sehr unterschiedlich gesehen wird. Selbst die Kraftfahrzeugbehörden und die Prüfbehörden sind sich nicht so ganz einig darüber, und es wird auch in den einzelnen Bundesländern etwas unterschiedlich gesehen.
Das liegt wohl unter anderem daran, daß es zwar im Einigungsvertrag das Fahrrad mit Hilfsmotor gibt, das Fahrrad mit Anbaumotor hat man aber schlicht vergessen.
Aufgrund dieser Tatsache gibt es für den Ingenieur von der Prüfbehörde also keine Unterlagen, nach denen er das Fahrzeug klassifizieren kann, daher wohl auch die unterschiedliche Handhabung bei der Benennung des Typs (BE Feld 5: Bezeichnung der Fahrzeugklasse und des Aufbaus).
Nach den Bestimmungen der DDR blieb das Fahrrad mit Anbaumotor zumindest 1954 eben einfach nur ein Fahrrad, das stiftet heute Verwirrung.
Verkehrspolizeiliche Vorschriften der DDR - Auszugsweise nach dem Stand vom 12. 4. 1954
1. Mindestalter für das Benutzen von Fahrrädern mit Anbaumotor ist das vollendete 16. Lebensjahr.
2. Fahrräder mit angebauten Motor sind nicht zulassungspflichtig. Sie unterliegen nicht den Bestimmungen der StVZO.
3. Im verkehrsrechtlichen Sinne gelten Fahrräder mit Anbaumotor als Fahrräder.
Aber schon bald wurde das Fahrrad mit Anbaumotor zum Fahrrad mit Hilfsmotor.
StVZO der DDR - Auszugsweise nach dem Stand vom 4. 10. 1956
$ 85 Abs. 1: Kleinkrafträder sind ... Fahrräder mit Hilfsmotoren ...
§ 85 Abs. 3 Satz 1: Fahrräder mit Hilfsmotoren sind Fahrräder üblicher Bauart, bei denen eine Antriebsmaschine bis 50 Kubikzentimeter Hubraum an- oder eingebaut wird.
Der Vollständigkeit halber:
§ 85 Abs. 3 Satz 2: Die Geschwindigkeit eines Fahrrades mit Hilfsmotor darf auf Grund der Bauart des Hilfsmotors und der Kraftübertragungsteile 40 Kilometer je Stunde nicht übersteigen.
§ 87 Abs. 4: ... für Fahrräder mit Hilfsmotor ... muß eine ausreichende Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.
Ist das Fahrrad mit Anbaumotor bzw. jetzt Fahrrad mit Hilfsmotor nun ein Kleinkraftrad?
JA, denn wenn der Prüfingenieur folgende Regelung kennt, ist alles glasklar:
StVZO der DDR - Auszugsweise nach dem Stand der 10.Auflage von 1988
Durchführungsbestimmungen Anlage 1: Kleinkrafträder sind ... Fahrräder mit Hilfsmotor ...
Der Vollständigkeit halber:
§ 4 Abs. 1: Führerscheine werden für folgende Fahrzeugklassen ausgegeben: Klasse M für Kleinkrafträder ...
Es ist also für die Benutzung auf öffentlichen Straßen eine Betriebserlaubnis zwingend erforderlich.
§ 4 Abs. 6 FZV:
Der Halter darf die Inbetriebnahme eines Fahrzeugs auf öffentlichen Straßen nicht anordnen oder zulassen, wenn das Fahrzeug
1. einem genehmigten Typ . . . nicht entspricht oder eine Einzelgenehmigung . . . nicht erteilt ist oder
2. ein Kennzeichen . . . oder ein Versicherungskennzeichen . . . nicht führt.
Da eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für einen genehmigten Typ nicht vorhanden ist, muß eine Einzelgenehmigung (BE) her.
Viel erwähnt wird im Zusammenhang mit BE und Versicherung auch der §18 StVZO. Der wurde zum 1.3.2007 aufgehoben und durch §§ 3 und 4 der FZV ersetzt. Im Paragraph 3 der FZV ist von Zulassung die Rede, was anscheinend ab und an mit der Betriebserlaubnis verwechselt wird. Das MAW-Fahrrad ist nach wie vor Zulassungsfrei ( § 3 Abs.2 Pkt.1d FZV).
Was sagt die Betriebserlaubnis aus? Darf man ohne Führerschein fahren? Muß man einen Helm tragen?
Wie wir nun schon gelernt haben ist das Fahrrad mit Anbaumotor ein Fahrrad mit Hilfsmotor und deshalb UND aufgrund der Geschwindigkeit von 40 km/h ein Kleinkraftrad.
In meiner BE und im dazugehörigen Gutachten steht die Bezeichnung "KKR MOFA bis 25 km/h".>
Am meisten verwirrt mich selbst, daß KKR und MOFA eingetragen sind. Da KKR aber nun mal eingetragen ist, gelten wohl primär die gesetzlichen Bestimmungen hierzu.
Hier habe ich unter anderem auch ein Fahrrad mit MAW-Außenborder fotografiert.
Neben dem Motorrad-Museum ist dort auch noch das NVA-Museum, KDF-Museum, Technik-Sonderaustellung uvm. zu sehen. Man kann hier schon mal einen kompletten Tag oder auch mehr mit dem bestaunen der Austellungsstücke verbringen.
In einem mehrstöckig ausgebauten Speicher werden
- F8, F9, P70 ... Trabant 601
- SR1, SR2, Spatz ... Habicht
- EMW, AWO, BK ... TS
und vieles mehr gezeigt.
Auch hier gibt es den MAW-links-außen zu bestaunen.