D R U C K V E R S I O N

Spindel-Antrieb

Den klapprigen Zahnrad-Antrieb auf Zahnriemen umbauen     (Hat nix mit CNC zu tun)

Da es mir das Vorgelege der Fräs-Spindel zerlegt hat...

... und der Antrieb sowieso viel zu laut gerasselt und geklappert hat, habe ich zwecks Umbau mal alle Teile des Spindelantriebes ausgemessen. Nach den gefundenen Maßen ist es durchaus möglich einen direkten Zahnriemenantrieb mit vielleicht T10-Riemen zu bauen.
Ich bin ganz sicher nicht der erste, der das macht, aber ich habe bisher keine Beschreibung des Umbaus gefunden.

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  So sieht der Kopf von der Seite geschnitten ohne die originalen Zahnräder aus (unwichtige Details mal weggelassen):

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  Meine Maßzeichnungen sind zwar unkonventionell, aber ich komme damit gut zurecht


Planung         Konstruktion Variante 1     Konstruktion Variante 2     Umbau         Nachtrag    




Was ist geplant?

Hier sollen soweit wie möglich die vorhandenen originalen Teile - außer natürlich die Plastik-Zahnräder - weiterverwendet werden.
O.K. Erst mal einige Punkte klären.
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Konstruktion Variante 1

Der Motor muß 5mm nach oben versetzt werden, das wird mittels Aluträger realisiert. Dieser Träger wird verschiebbar auf die Motorplatte montiert, damit der Zahnriemen gespannt werden kann.

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  Der Zahnriemen ist hier nur angedeutet, man sieht so die Details besser

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  Die rot gekreuzten Bohrungen werden nicht mehr gebraucht.
  In Grün die Zahnriemen, Räder, Umlenkrollen und 4 neue Bohrungen.



Die Motorträgerplatte ist recht simpel zu fertigen. Sie wird dann verschiebbar auf die Grundplatte geschraubt und ermöglicht einen Versatz von 8mm

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Montiert:

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  In Grün die 4 Bohrungen auf der Grundplatte.


In der Konstruktion oben bin ich bei dem Kreis-Ausschnitt für das Zahnriemenrad auf der Spindel mit 80mm vom maximal verfügbaren Platz ausgegangen. Ein 40er Zahnriemenrad hat aber nur 65mm Durchmesser, was nachher beim Ausfräsen der Grundplatte und der Motorplatte berücksichtigt werden kann. Als Folge können dann auch die Langlöcher für die Motorplattenverstellung etwas verlängert werden.

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  In Grün die 4 Bohrungen auf der Grundplatte.


Kugellager findet man wieder mal bei Ebay - Modellbau und in die Suchzeile "Kugellager" eingeben. z.B. Aussen 10, Innen 5, Breite 4, also im Durchmesser etwas kleiner als auf den Zeichnungen. Das gibt mir mehr Spielraum beim Umbau. Kosten 1 Euro das Stück.


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Konstruktion Variante 2

Die einfachere Lösung beim Umstellen auf Zahnriemen ist natürlich die originale Motorplatte wegzulassen und eine komplett neue zu bauen.
Diese soll auf vier Zylindern stehen, die oben auf dem Spindelkopf verschraubt werden.
Für die Breite des Zahnriemens gilt das gleiche wie bei Variante 1.

Vorteile:
- Das Spindel-Zahnriemenrad hat mehr platz und kann damit größer gewählt werden.
- Die Umlenkrollen werden nicht benötigt, wir sparen Arbeit und Material.

Nachteile:
- Es muß eine neue Verkleidung für den Antrieb gebaut werden, rotierende Teile sollten nicht frei sein.


Die Motorplatte bietet eine Längsverstellung von 11mm.

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Die Bohrungen X sind nach dem Durchmesser der verwendeten Schrauben für die Befestigung des Motors zu fertigen, und müsseen von unten angesenkt werden.

Der Kreisauschnitt Z für die Motorwelle sollte nur wenig größer als das verwendete Zahnriemenrad sein, damit dieses genug Luft hat. Soll ja möglichst weit oben montiert werden, damit gegenüber an der Spindel das Loch für die Spindelarretierung frei bleibt. Außerdem gilt auch hier: Je näher das Zahnriemenrad am Lager, desto geringer dessen Belastung. Weiterer Hintergrund ist dass, je mehr Material die Motorplatte hat, desto stabiler ist sie. Also den Kreissauschnitt nicht zu groß fertigen.

Montiert sieht das dann so aus:

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Die Spindelarretierung bleibt in einer brauchbaren Höhe frei. Um sie zu nutzen muß ein Block mit einer entsprehenden Bohrung montiert werden.

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  Die Motorplatte soll auf jeden Fall über dem Zahnriemenrad montiert sein.


    Mögliche Übersetzungen mit dem 105er-Achsabstand (99 - 110)

Zahnrad Zahnriemen etwa Anzahl Anzahl Min/Max Spindelzahnrad Zähne Untersetzung Zähne Drehzahl Durchmesser (mm)

15:40 1:2,666 70 305/2250 65
15:44 1:2,9333 72 295/2245 71
15:48 1:3,2 74 230/1875 78
15:50 1:3,333 75 200/1800 81
15:60 1:4 80 170/1500 97
15:70 1:4,666 85 150/1285 113

Die Zahnriemenräder sind bei mir etwas nach unten verschoben, da darüber noch der Geber für die Drehzahlmessung (wird später angebaut) befestigt werden muß.:

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Zum spannen des Zahnriemens reicht es, den Motor bei gelösten Schrauben kräftig nach hinten zu drücken und so die Schrauben anzuziehen.

Wie die Verkleidung aussehen wird, lege ich jetzt noch nicht fest, erstmal wird umgebaut.


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Der Umbau

Umgebaut wird nach Variante 2, einfach weil es weniger Arbeit ist. Die Motorplatte habe ich wieder auf der Portalfräse hergestellt. Das geht prima: Aufspannen, Nullpunkt festlegen, starten und zusehen wie das Teil fertig wird.

Die Größe des Kreisausschnittes für die Motorachse ist in den Zeichnungen nicht bemaßt. Sie richtet sich hier und auch bei allen anderen Konstruktionen nach Durchmesser und Dicke des dort verwendeten Zahnriemenrades, sollte aber nicht zu großzügig dimensioniert werden. Je kleiner dieser Ausschnitt, desto stabiler die Motorplatte.

 .

Dann werden im Spindelkopf die (für die daneben liegende Motorplatte) passenden Bohrungen gefertigt und Gewinde geschnitten. Hier schon mit Schrauben drin.

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Danach Motor auf die Platte schrauben, mit den Standzylindern auf den Kopf geschraubt, das ausgedrehte Zahriemenrad auf die.Spindel und den Zahnriemen drauf.

Dieses Spindelrad hat 60 Zähne.

 .
Die seltsame gezahnte Scheibe über dem Zahnrad ist die Geberscheibe für die Drehzahlmessung

Der Riemen geht gut an den Befestigungen der Motorplatte vorbei und das Spindelrad ist nicht größer als der Spindelkopf. Hier sind keine weiteren Maßnahmen nötig.
Vor dem Standzylinder kann man sehen, daß ich für verschiedene Übersetzungen/Untersetzungen gleich mal jeweils 3 Bohrungen im Abstand von 10mm hintereinander gemacht habe. Man weiß ja nie!

Hier das ganze in Bewegung.

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Dieses Spindelrad hat 80 Zähne.

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Der Schaltkasten links am Spindelkopf wurde etwas ausgearbeitet, und jetzt müssen Umlenkrollen (rechts) her da der Riemen sonst an den Befestigungen der Motorplatte schleift.

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Fakt ist, daß der Riemenantrieb um einiges leiser läuft als der originale klapprige Zahnradantrieb.



Ein weiterer nicht unwesentlicher Vorteil scheint mir nach den ersten Fräsungen zu sein, daß der Zahnriemenantrieb kein Spiel hat. 
 Die Gefahr, daß der Fräser sich festmacht, ist dadurch wesentlich geringer. 
 Begründung: Ein vorher mit dem Zahnradantrieb ab und an auftretendes "rappeln" des Fräsers konnte ich jetzt nicht mehr feststellen. 



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Nachtrag

! Wer das Vorglege für den Umbau nicht ausbauen möchte muß es irgendwie in Mittelstellung fixieren.

UND UND


Ein weiteres Beispiel zur Umrüstung auf Zahnriemenantrieb sieht man bei Hoss-Maschine


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