D R U C K V E R S I O N

Computer-Hardware

XL/XE Hardware-Modifikationen

ABBUC now Zusätzliche Cursortasten

Kaltstart-Reset-Taster für den Computer

Ein ROM-Simulator

Eine Hardware ( CPU ) Bremse

Betriebsanzeige für's Basic

 Diese kleinen nützlichen Hilfen können die Arbeit mit dem Atari erheblich vereinfachen. Außerdem macht das Basteln an der Hardware Spaß. Und wenn dann nach dem Einbau alles funktioniert ist das jedes mal ein kleines Erfolgserlebnis.
 Diese Erweiterungen sind sehr einfach nachzubauen, da sie meist nur wenige Bauteile erfordern. Ein Lötkolben mit Lötzinn, ein Messer zum abisolieren der Drähte, ein Kreuz-Schraubendreher und eine kleine Zange reichen notfalls für die Herstellung.
 Wenn man nun mit dem entsprechenden Respekt und viel Sorgfalt an's Basteln geht hat man schon bald einen besseren Atari.

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Zusätzliche Cursortasten
 Es ist nicht das neueste, aber dennoch interessant: 4 Zusatztasten für den XL/XE. Benötigt werden 4 Taster und .ca 30 cm Draht.

Cursor-Tasten

Die vier Kabel A, B, C, D führen zum Tastaturstecker innerhalb des Atari.




Beim 130XE gibt's noch eine fünfte Taste dazu.







 Die Anschlüsse:

             A   B   C   D   E
 --------------------------------
 800XL Pin   5   8   10  17
 130XE Pin   7   6   19  16  12

 Die Funktionen:

  Taste(n)     Funktion
 ------------------------
  --    1     Cursor nach oben
  --    2     Cursor nach unten
  --    3     Cursor nach links
  --    4     Cursor nach rechts
 Shift  1     Cursor links-oben
 Shift  2     Cursor links-unten
 Shift  3     Cursor linker Rand
 Shift  4     Cursor rechter Rand
 Cntrl  1     Tastatur gesperrt
 Cntrl  2     Poke 559,0 (Screen aus)
 Cntrl  3     Poke 731,0 (Tastaturklick an/aus)
 Cntrl  4     Poke 756,204 (Zeichensatz und zurück)
  --    5     Return (nur 130XE)

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Kaltstart-Reset-Taster für den Computer
 Um den Computer bei Reset-geschützten Programmen zu einem Kaltstart zu veranlassen ohne ihn jedesmal Auszuschalten und danach wieder Einzuschalten, kann diese kleine Schaltung eingebaut werden.

Cold-Reset

 Die MMU ist wie immer der einzige 20-Polige IC im Atari. Der Anschluß, der in der Zeichnung mit RESET gekennzeichnet ist, wird wie folgt verlötet:

600XL an den rechten Anschluß des Widerstandes R45 gleich unterhalb des Modulatorgehäuses.

800XL an den linken Anschluß des Widerstandes R40 zwischen POKEY (U22) und PIA (U23).

130XE und 800XE an den oberen Anschluß des Widerstandes R40 links neben dem Tastaturstecker.


 Hier noch ein Tip von Fox-1 (http://www.fox-1.nl):   (Bitte nur beachten wenn 10uF nicht funktioniert!)
Ich habe in meinem 130XE den Kaltstart-Reset-Taster versucht. Bist du sicher daß der 10uF Elko den richtigen Wert hat? Ein Reset mit diesem Kondensatror braucht lange bis der Kaltstart ausgelöst wird, mit 33uF geht es etwas besser. Jetzt benutze ich einen 100uF und es funktioniert ohne Probleme.

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Ein ROM-Simulator
 ROM-Module sind eine sehr nützliche Sache. Steckt solch ein Modul in unserem XL/XE-Computer, ist sofort nach einschalten ein Programm verfügbar, sei es ein Spiel, ein Anwenderprogramm oder eine Programmiersprache. Da es kaum Leermodule zur Bestückung mit EPROMs giebt, ist der kleine Schaltungstrick, den ich in diesem Artikel beschreiben will, eine sehr nützliche Sache.
 Durch eine kleine Zusatzschaltung können wir dem Rechner vorgaukeln, es stecke ein ROM-Modul im Modulschacht. Die ROM-Daten befinden sich allerdings im RAM-Speicher, der durch den Schaltungstrick nur ausgelesen aber nicht überschrieben werden kann
 Der Vorteil liegt auf der Hand. Wenn wir die ROM-Daten im RAM haben, können wir leicht Änderungen im Programm vornehmen, ein Schalter gibt das RAM wieder frei. Haben wir die gewünschten Änderungen vorgenommen, kann das RAM wieder per Schalter schreibgeschützt werden und das Programm im ROM auf richtige Funktion überprüft werden. Das lästige Modul rausziehen, Eprom löschen, Eprom programmieren, Modul reinstecken entfällt hierdurch. Die Steckerleiste des Modulschachtes dankt es mit einer längeren Lebensdauer.
 Außer zur Programmentwicklung läßt sich unser ROM-Simulator natürlich auch noch für andere Funktionen ge- oder auch mißbrauchen. Die eine Funktion ist das laden und arbeiten mit einer Programmiersprache im ROM-Modul. Eine erste Anwendung hat Uwe Röder mit seinem Hypra-Basic veröffentlicht. Um allen Fragen vorzubeugen, das Turbo-Basic läßt sich nicht in ein ROM-Modul packen, und läuft demnach auch nicht auf unserem ROM-Simulator.
 Die zweite Funktion für die Anwendung des ROM-Simulators liegt darin, daß natürlich die Daten aller Handelsüblichen ROM-Module mit 8 kByte ROM oder 16 kByte ROM eingeladen werden können. Hierzu müssen natürlich ROM-Module ausgelesen und die Daten auf Diskette geschrieben werden (ACHTUNG! ! !  Raubkopie! ! !).
 Aus verständlichen Gründen werden wir hierfür kein Programm veröffentlichen. Die Daten von ROM-Modulen mit gebänktem ROM (OSS, Atari-Spiele) lassen sich natürlich nicht in den ROM-Simulator einladen, da die Hardware zum Umschalten der RAM-Bereiche und natürlich das RAM selbst fehlen.

Nun aber zur Schaltung des ROM-Simulators. Wir benötigen:

   1 IC 74LS00
   1 Schalter 1-polig UM mit Mittel-0-Stellung (1-0-1) oder 2 Schalter 1-polig EIN (1-0)
   1 Diode 1N4148 oder ähnlich
   Etwas Kabel

 Vom IC 74LS00 benötigen wir lediglich ein Gatter, das als Inverter geschaltet ist. Biegen wir alle Beinchen des ICs bis auf die Anschlüsse 7 und 14 nach oben und kneifen von den hochgebogenen Beinchen alle bis auf 11, 12 und 13 ab. Hierdurch verhindern wir, daß ein nicht benutzter Kontakt einen Kurzschluß verursacht. Nun muß das so vorbereitete IC auf ein gleich großes im Rechner mit den Anschlüssen 7 und 14 gelötet werden. Somit ist die Stromversorgung des ICs sichergestellt. Die Pins 12 und 13 werden untereinander verbunden und mit einer Leitung an den Read/Write-Pin des Prozessors angeschlossen. Pin 11 des 74LS00 geht zum Schalter. Hier haben wir nun zwei Möglichkeiten.

Rom-Sim-1

 Benutzen wir einen Schalter mit Mittel-0-Stellung, kann in der einen Stellung ein 8-k-ROM, in der anderen ein 16-k-ROM simuliert werden. In Mittelstellung ist der ROM-Simulator abgeschaltet. Hier muß noch die Diode zwischen die beiden äußeren Anschlüsse des Schalters gelötet werde (Richtung beachten).

Rom-Sim-2

 Die zweite Möglichkeit ist die Verwendung von zwei Schaltern. Hier schaltet man mit dem ersten Schalter ein 8-k-ROM ein, will man ein 16-k-ROM simulieren, müssen beide Schalter umgelegt werden.
 Die beiden vom Schalter abgehenden Leitungen werden an die MMU angelötet, dem einzigen 20-poligen IC im Rechner. Das war es auch schon. Somit kann der ROM-Simulator in Betrieb genommen werden. Die richtige Funktion der Schaltung kann am besten mit Uwe Röders Hypra-Basic getestet werden, dieses benötigt ein simuliertes 16-k-ROM.
 Zur Technik des ROM-Simulators. Ein eingestecktes ROM-Modul legt die Anschlüsse 7 und 8 der MMU auf +5V. Dieses zeigt dem Rechner an, daß ein Modul eingesteckt ist und schaltet das RAM in den Speicherbereichen $A000-$BFFF oder $8000-$9FFF ab. Das Gatter im 74LS00 invertiert die Read/Write-Leitung des Prozessors und verbindet dieses Signal mit den gleichen Anschlüssen an der MMU. Hierdurch wird erreicht, daß bei einem Lesevorgang des Prozessors die Anschlüsse an der MMU auf 0 Volt gelegt werden, das RAM somit eingeschaltet ist. Versucht die CPU auf das RAM zu schreiben, geht die Leitung an der MMU auf +5V und schaltet das RAM in den vorher beschriebenen Bereichen ab. Ein einfacher aber wirkungsvoller Trick.
 Erwähnen sollte man noch, daß die Daten im ROM-Simulator natürlich gelöscht werden, wenn der Rechner ausgeschaltet wird. Im XL/XE-Betriebssystem muß bei einem Kaltstart (SHIFT-CONTROL-TAB beim BIBO-DOS) die OPTION-Taste mit gedrückt werden, damit das interne Basic abgeschaltet und auf die Daten im ROM-Simulator geschaltet wird. Der Rechner prüft nur beim Einschalten (nicht bei einem Reset) ob ein Modul eingesteckt ist und setzt das entsprechende Byte im POKEY ($D013). Da sich hier noch keine gültigen Daten befinden, wird das interne Basic eingeschaltet.
 Zum Schluß noch ein Hinweis: Bitte dringend darauf achten daß der ROM-Simulator ausgeschaltet ist wenn ein ROM-Modul in den Rechner eingesteckt wird.

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Eine Hardware ( CPU ) Bremse
 Diese Schaltung macht es möglich die Arbeitsgeschwindigkeit des Prozessors fast bis zum Stillstand herunterzufahren. Dazu wird ein IC 74LS00 (4 NAND-Gatter) als Oszillator geschaltet. Der Kondensator C und das Poti P1 bestimmen die Taktfrequenz zwischen 35 kHz und 100 kHz. An Pin 6 des IC wird diese Frequenz abgegriffen und über einen Schalter zum IRQ-Eingang (Pin 4) des Prozessors geführt. Ist der Schalter geschlossen wird der Prozessor bei jedem L0-Impuls des Oszillators angehalten. Je höher die Frequenz, um so öfter wird der Prozessor angehalten.

Hardware-Bremse 

 Theoretisch ist es auch möglich, mit dieser Schaltung den Prozessor ganz anzuhalten, aber nach .ca 6 - 8 Sekunden würde der Rechner abstürzen, da der Programmcounter (PC) nicht mehr rechtzeitig seinen Refresh bekommen würde.

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Betriebsanzeige für Basic
 Eine LED zeigt uns an ob das Basic eingeschaltet ist. An Pin 18 der MMU wird ein Draht mit einer LED und einem 220 Ohm Widerstand angelötet. Das andere Ende wird an +5V angeschlossen. Die MMU ist das einzige IC im Atari XL/XE das 20 Pins hat, also demnach nicht schwer zu finden. Für den Einbau der LED muß man allerdings ein Loch irgendwo in das Gehäuse bohren.

Basic-Anz-1 

 Um den Atari 800XL optisch unverändert zu belassen habe ich die Power-LED gegen eine Duo-LED ausgetauscht. Ist das Basic aus leuchtet sie rot und wird das Basic eingeschaltet leuchtet sie grün. Dafür ist folgende kleine Schaltung zuständig.

Basic-Anz-2 

 Die LED wird mit dem Mittelanschluß auf Ground an den Platz der ursprünglichen LED gelötet. An die beiden anderen Anschlüsse kommt ein extra Draht zur Schaltung. So braucht man keinerlei Manipulation an der Leiterplatte der Tastatur vornehmen. Wer's mag kann ja noch einen zweipoligen Stecker in die beiden Drähte einbauen. Beim XE ist diese Variante nicht machbar da die LED mit ihren beiden Kontakten auf einer Leiterfolie liegt.

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